Kinderbetreuung
Kuppe: Kein Grund für höhere Beiträge
Gesetzesänderung verteidigt - 232 Erzieherinnen entlassen
Von unserer Redakteurin UTE ALBERSMANN
Halle/MZ. Das neue Gesetz zur Kinderbetreuung in Sachsen-Anhalt rechtfertigt bisher keine Erhöhung von Elternbeiträgen..Das sagte Sozialministerin Gerlinde Kuppe (SPD) gestern beim MZ-Gespräch. Eine Modellrechnung zeige für Anhebungen in 1999 und 2000 in der Regel keine Not bestehe. Viele Kommunen hatten in der Folge der Gesetzesnovelle die Beitragssätze angehoben.
Zwar seien die Landespauschalen gesenkt worden, zugleich habe sich aber der Personalschlüssel verändert. Daher dürften bislang keine zusätzlichen Belastungen entstanden sein, argumentierte Kuppe. Durch die für 2001 und 2002 geplanten weiteren Absenkungen würden die Kosten um durchschnittlich 77 Mark pro Platz steigen. Das müssten Kommune, Träger und Eltern unter sich aufteilen. Die Standards lägen aber weiterhin über dem Durchschnitt der neuen Bundesländer.
Einen vollständigen Überblick über die Entwicklungen auf kommunaler Ebene gebe es bisher nicht. Es sei aber nicht erklärbar, dass Beiträge zwischen Nachbar-Kommunen teilweise extrem schwankten, sagte sie und verwies auf den Kreis Merseburg-Querfurt. In Spergau werden für zehn Stunden Krippenbetreuung 135 Mark verlangt, in Beuna 370 Mark.
Eine große Kündigungswelle habe es aufgrund der Bereitschaft von Erzieherinnen, Stundenreduzierungen zu akzeptieren, und eines 20-Millionen-Mark-Programms zur Beschäftigungssicherung nicht gegeben. Nach Zahlen des Ministeriums wurden landesweit bisher 232 Erzieherinnen entlassen.
MZ-Leserzuschrift von Katrin Esche vom 25.02.2000
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