Leistung der Solidarität

Von UTE ALBERSMANN

Es gibt weniger Geld vom Land für die Kinderbetreuung, und eine Erzieherin muss mit mehr Kindern arbeiten. Das gilt seit der Novellierung des Kinderbetreuungsgesetzes im August. Seit Jahresbeginn gilt vielerorts auch: Krippe und Kindergarten sind teurer als im Vorjahr. Da murren Eltern und das ist gut nachzuvollziehen.

Denn es ist eingetreten, was zu erwarten war: Eine abgespeckte Leistung kostet mehr Geld. Sachsen-Anhalts Soziaiministerin Gerlinde Kuppe hatte zwar immer wieder betont, es müsse als Folge der Novelle nicht zu Beitragserhöhungen kommen - so Recht geglaubt haben es aber wenige, Die Einsparmöglichkeiten, die sie bei Miet- und Verwaltungskosten sah, existieren kaum. Und vielerorts müsste eigentlich dringend in marode Einrichtungen investiert werden. Die Beiträgsanhebungen sind allerdings fast überall weniger drastisch, als befürchtet werden musste. So nahm Aschersleben Abstand von einer zunächst diskutierten Erhöhung Von 100 Märk pro Platz.

Dies ist die zweite entscheidende Leistung bei der Umsetzung des ungeliebten Gesetzes, Die erste, und größte: Massenentlassungen von Erzieherinnen hat die Solidarität der Frauen untereinander bisher verhindert. Sie verzichteten auf Arbeitszeit und Geld.

Jetzt sind es die Kommunen, die trotz immenser Finanznot sechs-, teilweise siebenstellige Mehrkosten auf sich nehmen und rechnerisch notwendige Erhöhungen nicht durchreichen., Sie tun gut daran, denn sonst wurde Kinderbetreuung zum Luxusgut.

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Download des Artikels als 150 dpi-Scan (23,9 kByte) aus der Mitteldeutsche Zeitung (Mit freundlicher Genehmigung der MZ)

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