Kinderbetreuung

Auf Kosten der Jüngsten

Zu Betreuungsgesetz sorgt für Zündstoff", MZ vom 6. Mai:

Auf Kosten der Jüngsten den Haushalt des Landes und der Kommunen zu sanieren, das zeigt die Unfähigkeit einiger Politiker, die Zukunft der aufwachsenden Generationen zu gestalten.

So wird seit vielen Jahren nicht nur an der Betreuung unserer Kinder gespart, sondern generell auch an Bildung und Erziehung. Wenn Ministerin Kuppe darauf verweist, dass trotz der gekürzten Landeszuschüsse die befürchteten Gebühren-Explosionen und Massenentlassungen ausgeblieben sind, beweist es doch nur, dass diese Probleme den Ausschüssen und Stadträten aus haushaltspolitischen Gründen erst in der nächsten Zeit zur Bearbeitung vorliegen.

So werden in den kommenden Wochen Gebührenerhöhungen und Stundenkürzungen für die Mitarbeiter in den Kinderbetreuungsstätten diskutiert.

Wenn, wie heute schon fast alltäglich, eine Erzieherin nur 30 Stunden in der Woche für die Betreuung unserer Kleinsten zur Verfügung steht, wo bitte soll dann eine konzeptionelle und ausgewogene Arbeit mit den Kindern gewährleistet sein? Wenn die schon hohen Gebühren noch erhöht werden, wie bitte sollte dann den Familien die Betreuung ermöglicht werden? Da ist es nur ein schwacher Trost, dass die anderen neuen Länder noch weniger zu leisten in der Lage sind.

Manchen Politikern sollte man vor Augen führen, dass sie Verantwortung für die heutige und nachfolgende Generationen tragen.

Nach meinem Dafürhalten kommt es darauf an, Prioritäten zu setzen und lieber eine Straße oder ein Verwaltungsgebäude weniger zu bauen und dafür mehr in die Betreuung, Ausbildung und Erziehung unserer Kinder zu investieren.

Rene Diedering, Dessau

Download des Artikels als 150 dpi-Scan (26,1 kByte) aus der Mitteldeutsche Zeitung (Mit freundlicher Genehmigung der MZ)

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