Kultur und Sozialausschuss
Kritik an der Schulentwicklung
"Bördeblick" legt ein Konzept vor
Von ANKE LEHMANN
Staßfurt/MZ. Vertreter der Verwaltungsgemeinschaft (VWG) "Bördeblick" legten dem Kultur- und Sozialausschuss des Kreises ein Konzept für die Schulentwicklung in ihren Gemeinden vor. Sie reagierten damit auf den jüngsten Beschluss des Kreistages, die Stadt Cochstedt sowie die Gemeinden Schneidlingen und Groß Börnecke müssten sich bis zum 1. August auf einen gemeinsamen Grundschulstandort einigen.
Grundsätzlich findet der Beschluss in der Verwaltungsgemeinschaft Zustimmung. Ein Koordinierungsausschuss soll die Umsetzung des Beschlusses begleiten. Die Ausschussmitglieder wollen anhand eines Kriterienkataloges die geeignetste der drei Grundschulen auswählen, die dann langfristig existieren soll. Eine Entscheidung werde dem Landkreis bis zum 1. August vorliegen, versicherten die Gäste.
Die Vertreter der Verwaltungsgemeinschaft äußerten aber auch Kritik an der vom Kreis derzeit vorbereiteten Schulentwicklungsplanung. Sorgen bereitet den Bürgermeistern die Zukunft ihrer beiden Sekundarschulen in Hecklingen und Schneidlingen. Derzeit besuchen 222 Mädchen und Jungen von der 5. bis zur 10. Klasse die Schule in Hecklingen. In Schneidlingen sind es 287. Bis zum Jahr 2006 wird ein Rückgang der Schülerzahlen auf 164 in Hecklingen und 145 in Schneidlingen erwartet. Nach den Vorgaben des Kultusministeriums würde dies das Aus für Hecklingen im Jahr 2002 und für Schneidlingen 2004 bedeuten. Dagegen will sich "Bördeblick" aber zur Wehr setzen. Die Bürgermeister monieren, dass die Zusammenlegung von Schulen auf "illusorischen Zahlen" beruhe. Die Schüler der Förderstufe würden beispielsweise gar nicht mitgerechnet. Aufwendige Schultransporte und leerstehende Objekte werden neue Kosten verursachen. Außerdem sei der Zeitpunkt der neuen Schulentwicklungsplanung vor der anstehenden Gebietsreform ungünstig, erklärte Frank Stanik, Leiter des gemeinsamen Verwaltungsamtes.
Die Verwaltungsgemeinschaft "Bördeblick" schlägt deshalb vor, die mittelfristige Schulentwicklungsplanung in diesem Jahr noch zu stoppen. In ihrer Erklärung baten die Bürgermeister den Kultur- und Sozialausschuss darum, im Kreistag eine entsprechende Resolution einzubringen. Sie stützen sich dabei auf einen Appell des Quedlinburger Kreistages an das Kultusministerium in Magdeburg, die Schulentwicklungsplanung auszusetzen und noch einmal zu überarbeiten.
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