Kindergärten
Keine Einrichtung wird geschlossen
Halle will Betrieb von Tagesstätten ausgliedern
Halle/MZ/hak. Von den heute bestehenden 1600 Kindereinrichtungen in Sachsen-Anhalt soll keine mehr geschlossen werden. "Der Boden ist erreicht, die jetzigen Standorte bleiben", versicherte der Leiter des Landesjugendamtes, Klaus-Dieter Topf, gestern in Halle am Rande einer Tagung zum Qualitätsmanagement in Kindertageseinrichtungen". Damit bleiben von den 4 000 Einrichtungen, die es 1990 im Land gab, weniger als die Hälfte übrig. Aber nun sei Planungssicherheit für weitere Investitionen gegeben, so Topf.
Dagegen hat sich die Arbeitsplatzsituation in den Kindereinrichtungen noch nicht endgültig entspannt. Allein in Halle gebe es noch 170 Erzieherinnen zuviel, erklärte Bürgermeisterin Dagmar Szabados. Kurzarbeitszeitmodelle und vorgezogenen Ruhestand sieht sie als Lösungen für das Problem an. In den Einrichtungen verlagere sich der Arbeitsschwerpunkt zum Qualitätsmanagement in den Mittelpunkt, so Szabados. Dabei werde auch eine Ausgliederung des Kindergartenbetriebes aus der städtischen Verwaltung in Form einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung angestrebt, erklärte Szabados. Ein ähnliches Modell besteht schon in Wittenberg mit dem Kindertagesstättenwerk. "Die Kindergärten können bei gleichem Finanzierungsrahmen dann viel unbürokratischer und effektiver betrieben werden", meint die Bürgermeisterin. Das habe keinen Einfluss auf die Höhe der Elternbeiträge oder die Zahl der Kindergärtnerinnen. Aber eine Unzahl zeitaufwendiger Anträge an verschiedenste Ämter für Malzeugbeschaffung oder kleinere Baumaßnahmen fielen dann einfach weg. "In den Händen der Stadt soll nur noch die übergeordnete Bedarfs- und Finanzplanung sowie die Abstimmung mit dem Land liegen", erläutert Dagmar Szabados.
Auch Landesjugendamts-Leiter Topf denkt über die "Änderung der Gesamtstruktur" seiner Behörde nach, "weg von der Zuwendungsbehörde". "Wir üben gerade Aufgabenkritik", so Topf. Dabei werde auch darüber diskutiert, welche Aufgaben in Teams gebündelt und welche kommunalisiert oder privatisiert werden können". Dabei werde keiner der 60 Mitarbeiter seine Arbeit verlieren.
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