Keine rationalen Argumente zu finden
Zum Thema Schließung Grundschule Johannisschule in Aschersleben:
Als ehemalige Schulsekretärin dieser Schule muss ich mich nun doch noch zu Wort melden, nachdem bereits viele rational in keiner Weise nachzuvollziehende Argumente für deren Schließung gebracht wurden - wie zum Beispiel keine Turnhalle, der Hort in schlechtem baulichen Zustand, dessen Rekonstruktion zu teuer würde, die Schule selbst in schlechterem baulichen Zustand als die Grundschule an der Staßfurter Höhe.
Eine Schule, die unmittelbar an einer Bundesstraße liegt, in der aus diesem Grund während des Unterrichts auf dieser Straßenseite wegen des Verkehrslärms kein Fenster geöffnet werden kann - und das auch bei höchsten sommerlichen Temperaturen und dann gehen die Unterstufenkinder in der Pause auf den von Autoabgasen verpesteten Schulhof, der Klassenraum wird gelüftet und rein kommen ebenfalls die Abgase. Ist die Gesunderhaltung der Kinder denn unwichtig?
Außerdem hat ein tödlicher Unfall direkt vor der Schule gezeigt, dass die Lage der Schule auch mehr als riskant ist. In der Schule an der Staßfurter Höhe sind die Toilettenanlagen im Schulgebäude, was nicht zu "überriechen" ist. In der Johannisschule hat die Grundschule ein separates Toilettengebäude, was wesentlich hygienischer und vorteilhafter ist.
Kommt man in die Grundschule Johannisschule, wirkt ein warmes, gemütliches, persönliches Flair, was sich nach Ansicht von kompetenten Personen positiv auf die Gesamtentwicklung der Kinder auswirkt. Wohin können sich die Sechs- bis Zehnjährigen mal zurückziehen, wenn sie für fünfeinhalb Stunden täglich nur ihren Klassenraum zur Verfügung haben? Wie lässt sich die nötige Entspannung realisieren? Möchten Erwachsene zu vielleicht 30 Köpfen solche Zustände auf sich nehmen? Der Hof in der Johannisschule ist bestens gestaltet - hier kann in der warmen Jahreszeit so manche Unterrichtsstunde laufen. Ich schlage vor, die Stadt soll sparen, indem die Kinder zur Turnhalle am Ascaneum gehen, der Weg von der Johannisschule dahin ist ungefährlich. Die Rekonstruktion des Hortes und der Grundschule Staßfurter Höhe verschlingt wie ein Fass ohne Boden eine Menge Geld. Aber sicherlich fehlt der Mut, das öffentlich zu machen. In Gesprächen mit Bürgen des betreffenden Stadtviertels ist das Unverständnis zu solchem nicht nachvollziehenden Beschluss zum Umgang mit der Johannisschule immer wieder zum Ausdruck gekommen. Falsche Beschlüsse dürfen nicht auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden, sie müssen geändert werden.
Annemarie Fietz, Aschersleben
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