Schulen mit festen Öffnungszeiten

Hortangebote dann nicht mehr gefragt

Oberbürgermeister zur Gesetzesänderung

Von unserer Redakteurin Elfi Schurtzmann

Aschersleben/MZ. Zu Schulen mit festen Öffnungszeiten und damit zur Zukunft der Horte äußerte sich Oberbürgermeister Andreas Michelmann jetzt vor der Presse. Anlass ist eine vom Land beschlosserie Gesetzesänderung, die die Kommune vor die Frage stellt, ob bei Einführung der Schulen mit festen Öffnungszeiten das Hortangebot überhaupt noch in Anspruch genommen werde, so der OB.

Zur Vorgeschichte: Zum 1. August 1998 hatte die Kreisstadt vom Land die 27 Hortnerinnen übernommen, weil wir an die Berechenbarkeit der Politik im Land geglaubt haben", so Michelmann. Grundschulen mit festen Öffnungszeiten bedeutet, dass sich die Schüler während dieser Zeit (7.30 bis 13.30 Uhr) in der Einrichtung aufhalten müssen. Dabei sei es egal, ob drei oder sechs Stunden Unterricht auf dem Stundenplan stehen. Erst danach gehen die Grundschüler in den Hort. Schon jetzt sei abzusehen, dass die Nachfrage nach Hortplätzen sinken werde, ist sich Michelmann sicher.

Dazu gebe es vom Kultusministerium eine Information, dass sich die Hortnerinnen von Städten wie Aschersleben für die Stellen an den Schulen mit festen Öffnungszeiten bewerben können. Es wurde nach Informationen des OB gesagt, dass man von einer Gleichbehandlung aller Bewerber ausgehen könne. Da beim Land jedoch 2300 Hortnerinnen angestellt sind und nur 1100 in diesem Bereich beschäftigt werden können, "hoffe ich, dass die Gleichbehandlung auf realer Grundlage steht und es nicht nur leere Sprüche vom Land sind", machte Michelmann seinem Ärger Luft, der sich im Vorfeld noch eine Befragung der Eltern und Schüler gewünscht hätte.

Von einigen Schulelternräten habe Michelmann gehört, dass mit dieser Gesetzesänderung ein klare Trennung von Schule und Hort verfolgt werde. Dies würde für die Kreisstadt bedeuten, die Horte, die Anfang der 90er Jahre in die Grundschulen integriert wurden, wieder auszugliedern. "Man gerät bei diesem ganzen Hickhack ganz schön in Erklärungsnot. Tritt das so, wie angekündigt ein, werden sich Entlassungen bei den Hortnerinnen nicht vermeiden lassen", sagte der Oberbürgermeister.

Download des Artikels als 150 dpi-Scan (36,8 kByte) aus der Mitteldeutsche Zeitung (Mit freundlicher Genehmigung der MZ)

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