Kulturausschuss
"Paule Winzig"will übernehmen
Kindertagesstätte mit neuem Lehrangebot
Von MARION POCKLITZ
Aschersleben/MZ. Der Kulturausschuss der Stadt Aschersleben befasste sich in seiner jüngsten Sitzung mit der Übergabe der Kin dertagesstätte Ermsleber Straße ab August in eine freie Trägerschaft. Diesen Antrag stellte der "Förderverein Kindertagesstätten Paule Winzig". Zweck des Fördervereins ist die Arbeit in der Kindertagesstätte Ermsleber Straße nach Inhalten der Montessori-Pädagogik.
Maria Montessori war eine italienische Pädagogin und Ärztin, die von 1870 bis 1952 lebte und Straßen und Heimkinder förderte, Die nach ihr benannte Montessori-Methode zielt darauf ab, "Kinder in eine ihnen gemäße Umgebung zu versetzen, damit sie selbstständig erforderliche Kenntnisse und Fähigkeiten erarbeiten können," so sagt es das Lexikon. Die Kinder sollen sich die Welt mit allen ihren Sinnen erschließen und ihre eigenen Erfahrungen machen. Am Tagesablauf des Kindergarten selbst wird sich nichts ändern. "Da wird es genauso Musik, Spiele, Turnen, Schlafzeiten und Zähneputzen geben, wie in anderen Kindereinrichtungen auch," so Gerlinde Khurana, Leiterin der städtischen Abteilung für die Kindertagesstätten. Nur die Rolle des Erziehers wird im Hin tergrund stehen, getreu nach dem Montessori-Motto "Hilf mir, es selbst zu tun". Für diese Aufgabe haben sich zwei Erzieherinnen, welche dem Förderverein Paule Winzig angehören, in ihrer Freizeit in einem zweijährigen Sonderstu dium ausbilden lassen. Noch in diesem Monat werden Angelika Welferling und Susanne Brun ihr Diplom dafür in den Händen halten. Seit Oktober 1999 wird nach dieser Methode in der Einrichtung gearbeitet, und der Kindergarten hat eine Kapazität von maximal 30 Plätzen. Bis jetzt sind 14 davon vergeben. "Mit dieser Einrichtung erweitert sich das Angebot in unse rer Stadt" so Oberbürgermeister Andreas Michelmann. "Und es ist nicht ausgeschlossen, dass zum Beispiel auch Eltern, die nicht in unserer Stadt leben, dieses Angebot nutzen möchten" vermutet er. Im gesamten Landkreis Aschersle ben-Staßfurt gibt es derzeit kein vergleichbares reformpädagogisches Angebot. Der Stadtrat muss dem Antrag in der kommenden Woche noch zustimmen.
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